neben Dem Amoklauf des 17 Järigen Tim , beschäftigt die Schweiz noch ein anderes Drama .. der Lucie Mord :
Der Täter im Tötungsdelikt Lucie wollte gemäss seinen Angaben mit der Tat eine Rückkehr ins Gefängnis erreichen. Der 25-jährige Daniel H. hat angegeben, dass während ruhigen Gesprächen mit der 16-jährigen Lucie Trezzini in seiner Wohnung in Rieden plötzlich Fantasien in ihm aufgekommen seien, wie der Aargauer Kripochef Urs Winzenried an einer Medienkonferenz sagte. So sei ihm die Ausweglosigkeit seines Lebens mit dem Jobverlust, dem Verlust seiner Freundin und den Drogen- und Alkoholproblemen vor Augen geführt worden, was in ihm den Entschluss habe wachsen lassen, dass er zurück ins Gefängnis wolle. «Daniel H. wollte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, darum tötete er», sagte Winzenried.
Es gab keinen Streit in der Wohnung des Täters
«Ohne vorgängigen Streit holte Daniel H. ein Schlagwerkzeug in der Wohnung und schlug auf das Mädchen ein. Weil Lucie noch nicht tot war, holte er ein Messer», sagte Kripo-Chef Winzenried. Der Todeszeitpunkt war am Mittwochabend, wie ein Rechtsmediziner sagte. Ob es zu sexuellen Handlungen gekommen sei, ist nicht klar. Ein rein sexuelles Motiv steht laut Polizei nicht im Vordergrund. In den Einvernahmen sei Daniel H. kooperativ gewesen, sagte Kripo-Chef Winzenried weiter, echte Reue habe er aber nicht gezeigt. Gemäss bisherigen Erkenntnissen spielte der Konsum von Gewaltvideos keine Rolle bei der Tötung der 16-Jährigen. Daniel H. hatte am Nachmittag des 4. März Lucie am Zürcher Hauptbahnhof angesprochen und zu einem angeblichen Fotoshooting überredet.
Strafuntersuchung wegen vorsätzlicher Tötung
Am letzten Dienstag hat der 25-jährige Schweizer in der Untersuchungshaft gestanden, das vermisste Aupair-Mädchen Lucie getötet zu haben. Er hatte sich am Montag in Zürich der Polizei gestellt. Die Aargauer Kantonspolizei hatte die Leiche der 16-jährigen Lucie am Sonntagabend im Badezimmer seiner Wohnung im Ortsteil Rieden in Obersiggenthal (AG) gefunden.
Er habe eine Strafuntersuchung wegen vorsätzlicher Tötung eröffnet, sagte Untersuchungsrichter Stefan Kalt an der Medienkonferenz. Der Täter Daniel H. habe ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er habe das Verbrechen alleine verübt. Ein vorübergehend festgenommener Kollege des Täters habe mit der Bluttat nichts zu tun, sagte der Untersuchungsrichter. «Der Täter wirkte ruhig und gefasst» in den Einvernahmen.
Behörde wollte stationäre Massnahme anordnen
Der Täter war 2004 wegen versuchter vorsätzlicher Tötung in die Arbeitserziehungsanstalt Arxhof im Baselbiet eingewiesen worden. Die Psychiatrische Klinik Königsfelden im Kanton Aargau hatte ihn damals wegen diesem Gewaltdelikt begutachtet. 2004 wurde er vom Bezirksgericht Bremgarten AG verurteilt. Damals wurde auch die Verwahrung geprüft. Nach vier Jahren wurde der 25-Jährige im August 2008 entlassen. Die Entlassung erfolgte unter Auflagen, insbesondere einer Suchtbetreuung. Gemäss einem Gutachten war bekannt, dass Daniel H. bei Drogenkonsum gewalttätig wird.
Dass Daniel H. in den letzten Monaten wieder Drogen nahm, insbesondere Kokain und Alkohol, war den Bewährungshelfern bekannt. Es sei auch zu vielen Gesprächen gekommen, hiess es an der Medienkonferenz. Es habe aber keine Hinweise gegeben, dass Daniel H. einen Menschen töten könnte. Selbst zwei Tage nach dem Tötungsdelikt habe sich Daniel H. bei der zuständigen Stelle gemeldet. Insgesamt hätten 99 Kontakte zwischen Daniel H. und den Bewährungshelfern respektive Behörden stattgefunden. Offenbar wollten die Behörden eine stationäre Massnahme anordnen. Weshalb dies nicht geklappt hat, wurde an der Medienkonferenz nicht klar.